- Die Jugendbildungsstätte Saerbeck / CAJ Werkstatt wird modernisiert und erweitert.
- Ziel der Einrichtung mit jährlich 14.000 Übernachtungen ist die bilanzielle CO2-Neutralität.
- 6,7 Millionen Euro werden bis Sommer 2025 investiert.
Der Umbau der Jugendbildungsstätte / CAJ-Werkstatt Saerbeck im Kreis Steinfurt hat begonnen. Das 1983 entstandene Haus wird modernisiert und durch einen Anbau ergänzt. Die Arbeiten sollen im Sommer 2025 abgeschlossen sein.
„Die Kirche setzt mit dem Bau ein Zeichen, dass ihr die Zukunft junger Menschen am Herzen liegt und die Bewahrung der Schöpfung zum kirchlichen Auftrag gehört“, sagt der Leiter der Jugendbildungsstätte, Johannes Dierker.
Dank an den Kirchensteuerrat
Froh ist Dierker über die Entscheidung des Bistums Münster, den Umbau mit Kirchensteuermitteln zu ermöglichen: „Die Planungen für den Umbau liefen über 13 Jahre. Viel wurde diskutiert. Auch der Bau eines neuen Hauses an einem anderen Standort war im Gespräch. Nun aber können wir endlich an unserem Standort in Westladbergen loslegen.“
Auch Vertreter des Bistums Münster zeigen sich erleichtert. Diözesanbaudirektorin Anette Brachthäuser hatte beim Spatenstich betont, der Beginn der Arbeiten sei ein „wichtiges Signal für die Jugendbildungsstätte“. Ein Dank galt dem Kirchensteuerrat für die Zustimmung zur Investition, die in heutiger Zeit nicht selbstverständlich sei.
Etagenbetten werden ausgemustert
6,7 Millionen Euro werden investiert, um das Raumangebot der Bildungsstätte zu verbessern: Ein großer Tagungsraum für 80 Personen soll entstehen, der beispielsweise auch für Chor- oder Orchesterproben genutzt werden kann.
Der Eingangsbereich und die Rezeption werden neu gestaltet. Die Vier-Bett-Gästezimmer werden vergrößert und bekommen jeweils ein eigenes Bad. Die meisten Etagenbetten werden ausgemustert und durch Einzelbetten ersetzt.
Vorbildfunktion für ökologisches Bauen
Ziel der Baumaßnahmen ist die bilanzielle CO2-Neutralität der Einrichtung. Die Bildungsstätte werde dank energieeffizienter und umweltbewusster Planungen „ihrer Vorbildfunktion und ihrer Verantwortung in Bezug auf ökologisches und nachhaltiges Bauen gerecht“, sagt Dierker.
Erreicht wird dies mit nachhaltigen Baustoffen, klimafreundlicher Heizungstechnik, einer Photovoltaikanlage und Ladepunkten für die E-Mobilität. Holz soll die Fassadenverkleidung dominieren.
Holz als wichtiger Werkstoff
„Der Werkstoff Holz ist nicht nur gut für die Dämmung. Er bindet auch CO2 und ist als nachwachsender Rohstoff gut für die Nachhaltigkeit“, sagt Dierker. Schon an der „Außenhaut“ werde damit der Anspruch der Jugendbildungsstätte sichtbar. Das Obergeschoss des Bestandsgebäudes werde in Holzständerbauweise errichtet.
„Wir wollen mit unserem Konzept zeigen, was möglich ist, und damit auch Anregungen für andere Bauprojekte geben, etwa für Pfarreien, Schulen und private Projekte“, sagt der Einrichtungsleiter. Angeknüpft werde an die Ideen der bundesweit bekannten „Klimakommune Saerbeck“, „die wir maßgeblich mitentwickelt und vorangebracht haben.“
Saerbeck ist Vorreiter der Energiewende
Saerbeck gilt als Vorreiter der lokalen Energiewende. Nachhaltigkeit und Klimaschutz bestimmen das Leitbild der Kommune schon seit 2009. Ziel des Orts ist es, bis 2030 klimaneutral zu sein.
Während der Bauarbeiten wird der Betrieb der Jugendbildungsstätte weitergeführt. Allerdings wird die Bettenzahl auf etwa 30 im Jahr 2024 zurückgefahren. Mit der Modernisierung habe die Jugendbildungsstätte eine „gute wirtschaftliche Perspektive“ und könne weiterhin zu günstigen Preisen Übernachtungen und Kurse anbieten, sagt Dierker.
Erschienen am 20. August 2023 in Kirche + Leben
Von Johannes Bernard